Die Dauer eines Insolvenzverfahrens ist nicht vorgegeben. Sie richtet sich stets nach den Besonderheiten des Einzelfalls. Der Durchschnitt der Laufzeit von Unternehmensinsolvenzen liegt bei 3 Jahren, wobei das nur eine Laufzeit ist, die bei kleineren Unternehmen mit einer kurzfristigen Betriebsfortführung der Fall sein dürfte. Es gibt durchaus auch Unternehmen, deren Insolvenzverfahren 10 oder mehr Jahre andauert. Dieses hat oftmals seinen Grund in umfangreichen Prozessführungen wegen Durchsetzung von Forderungen, die nicht selten durch 3 Instanzen (Landgericht, Oberlandesgericht und Bundesgerichtshof) laufen inkl. sich daran ggf. anschließender Zwangsvollstreckung etc.
Alle Insolvenzverwalter sind bemüht, die Laufzeit der Verfahren gering zu halten. Der längeren Laufzeit begegnet man üblicherweise – sofern möglich –, mit sogenannten Abschlagszahlungen auf die Insolvenzquote, damit die Gläubiger – sofern Masse schon verfügbar ist – Abschläge auf ihre festgestellten Insolvenzforderungen erhalten. Am Ende hängt die Laufzeit auch davon ab, wie lange die übliche Schlussrechnungsprüfung bei Gericht dauert und inwieweit die Insolvenzgerichte externe Sachverständiger zur Schlussrechnungsprüfung hinzuziehen.